Eine Magnetische Unternehmenskultur ist kein Zufallsprodukt. Sie „passiert“ nicht einfach. Sie wird immer aktiv gestaltet, und zwar in allen mir bekannten Fällen von oben nach unten. Es sind Gründer, Unternehmer, CEOs, die die Kultur eines Unternehmens mehr prägen, als jeder andere Faktor.

Sie wird von innen nach außen geschaffen, sprich: Man kann eine Unternehmenskultur nicht von außen „magnetisch“ anmalen. Das fliegt unmittelbar auf. Und: Magnetische Unternehmenskultur wird auf drei Ebenen entwickelt und gestaltet. Es beginnt mit der Führungsebene. Es folgt die Team-Ebene, und dann wird auf der Organisationsebene skaliert.

Meine erste Begegnung mit dem Thema Unternehmenskultur hatte ich im Jahre 1990, zu Beginn des Wintersemesters, an der Universität Mannheim. Dort studierte ich zu der Zeit Volkswirtschaftslehre.

Ich sah ein Plakat von „MTP-Alumni“, der Alumni-Gruppe der Studenteninitiative „Marketing zwischen Theorie und Praxis“. Darauf wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Neugierig machten mich im ersten Moment die ausgeschriebenen Preise. Es waren drei attraktive Marketing-Praktika deutscher Top-Firmen im Ausland:

1. Preis – Drei Monate bei BOSCH in Tokyo

2. Preis – Drei Monate bei Lufthansa in New York

3. Preis – Drei Monate bei Henkel in Madrid.

„Drei Monate bei Lufthansa in New York wäre ein Traum“, dachte ich mir. Das Ende des Studiums war in Sicht, und ich wollte unbedingt noch ein Praktikum im Marketing machen. Praktika bei der Deutschen Bank („Ich bin kein Banker“) und im Bundesministerium für Wirtschaft in Bonn („Ich bin kein Beamter“) hatte ich bereits absolviert.

Ich stand vor dem Plakat, und in meinem Tagtraum sah ich mich schon in New York. Aber worum ging es eigentlich bei diesem Wettbewerb? Ich blickte wieder auf das Plakat:

„Unternehmenskultur – Marketingstrategie zum Unternehmenserfolg?“

Das klang interessant, obwohl mir der Begriff „Unternehmenskultur“ nicht geläufig war. Ich ging nach Hause, und das Plakat und vor allem das Praktikum in New York gingen mir nicht aus dem Kopf.

„Du schreibst gerne Seminararbeiten und oft mit ganz gutem Ergebnis“, sagte ich mir. In Prüfungen hatte ich dagegen bislang nicht brilliert. Das lag teilweise daran, dass ich zu viel Zeit auf Seminararbeiten verwendet hatte und zu wenig auf das Lernen für die Prüfungen. Vielleicht konnte mir mein Faible für das Schreiben jetzt nützlich werden. Kurz und gut: Ich entschied mich, am Wettbewerb teilzunehmen, und machte mich an die Arbeit.

Wie konnte ich mich von anderen unterscheiden?

Meine Idee: Ich würde empirisch arbeiten, Unternehmen befragen und keine reine Literaturarbeit abliefern. Ich begann also, mich in die Thematik einzulesen und einige Unternehmen zu befragen. Unter anderem habe ich bei ABB angerufen, die damals noch einen wichtigen Standort in Mannheim hatten.

Am markantesten war für mich die Antwort eines Managers der amerikanischen Firma Gore auf die Frage, wie er denn Unternehmenskultur definieren würde: „The way we do things around here“ („Wie wir es hier machen“). Ich habe daraus für mich abgeleitet, dass Unternehmenskultur die Summe aller Verhaltensweisen innerhalb eines Unternehmens ist. So blieb dies für mich aus der Recherchephase zur Wettbewerbsarbeit am nachhaltigsten im Gedächtnis.

Obwohl ich eigentlich voll auf die letzten Diplomprüfungen konzentriert war, brachte ich die Wettbewerbsarbeit in kürzester Zeit zum Abschluss. Ich gab sie voller Zuversicht ab. Trotz dieser Zuversicht war ich mehr als freudig überrascht, als ich nach einigen Wochen des Wartens erfuhr, dass ich den zweiten Preis gewonnen hatte. Ich hatte tatsächlich das Praktikum beim Marketing der Lufthansa in New York bekommen.

Ohne den MTP-Alumni-Förderpreis wäre mein Leben definitiv anders verlaufen. Preis und Praktikum öffneten mir wie erhofft die Tür ins Konsumgütermarketing. Nach kurzer Bewerbungsphase in Anschluss an den New York Aufenthalt fing ich als Vertriebstrainee bei der Unilever-Tochter Langnese-Iglo an.

Es folgten über elf Jahre Marketingkarriere dort und bei Kellogg´s, wo ich zuletzt bis 2003 Marketing Direktor für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) war. Ich lernte zwei sehr unterschiedliche Unternehmenskulturen aus der Innensicht kennen. Das ist für mich bis heute von unschätzbarem Wert, wenn ich mit Kunden, ob Führungskräften oder Unternehmern, an deren Unternehmenskultur arbeite.

Die Wettbewerbsarbeit als Student war die Initialzündung für das Thema Unternehmenskultur. Meine elf Jahre in zwei Unternehmen stellten den zweiten Impuls dar. Dann kam der dritte Einfluss, eher schleichend, Schritt für Schritt. Ich lernte bereits 1995 ein „Betriebssystem für effektive Unternehmenskultur“ kennen. Dieses wurde vom Urheber erst 2014 so positioniert, nachdem ich mehr als acht Jahre intensiv damit gearbeitet hatte.

Wovon spreche ich?

Als ich 1995 von Unilever zu Kellogg´s wechselte, gab mir eine Kollegin zum Abschied ein Buch: „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey.  Dieses Buch packte mich sofort, mehr als alle Selbstentwicklungsbücher, die ich zuvor gelesen hatte. Ich verstand nur Teile davon (wie mir im Nachhinein klar wurde), aber es begeisterte und inspirierte mich. Mit meinem Kollegen, mit dem ich mein Büro teilte, tauschte ich mich darüber aus. Ich setzte das Instrument der Wochenplanung sofort für mich erfolgreich um. Über die folgenden Jahre fand ich immer wieder Gelegenheiten, in privatem und informellem Rahmen kleine Workshops über das Buch durchzuführen.

Im Jahr 2006 war ich schon längst selbständig und hatte eine eigene Unternehmensberatung. Ich hielt einen Vortrag über die 7 Wege und bekam positives Feedback. Es war verbunden mit der Frage, ob ich mir nicht vorstellen könnte, das Thema beruflich zu nutzen. Ich ging nach Hause und googelte das Thema. Ich fand eine Firma in München, die die FranklinCovey-Lizenz für den deutschsprachigen Raum hatte, und ließ mich als Trainer zertifizieren. Dann begann ich neben meiner Beratertätigkeit als Trainer, mit diesem Konzept zu arbeiten.

Im Jahr 2014 wurde „7 Wege zur Effektivität“ zum 25-jährigen Jubiläum des Business-Bestsellers (mittlerweile über 30 Millionen verkaufte Exemplare) in aufgefrischtem Gewand „ge-relaunched“. Die Firma FranklinCovey positionierte das Modell als „Betriebssystem für effektive Unternehmenskultur“.

Da war es wieder, das Thema, mit dem meine berufliche Karriere begonnen hatte. Und ohne dass es mir richtig bewusst war, hatte mich das Thema 20 Jahre lang begleitet. Ich hatte in Dutzenden unterschiedlichen Firmen Workshops für Tausende Führungskräfte durchgeführt. Dadurch hatte ich Impulse für deren Unternehmenskultur gesetzt. Ich hatte Team-Entwicklungsprozesse begleitet und Vorgesetzte und Unternehmer gecoacht. Ich beschloss, meine erfolgreiche Beratungsfirma im Bereich Nachhaltigkeit zu verkaufen. Stattdessen wollte mich ganz auf mein Lebensthema „Unternehmenskultur“ konzentrieren, was ich seit 2015 tue.

Das Thema ist relevanter denn je zuvor. Im Zeitalter von Fachkräftemangel suchen Unternehmen nach Wegen, sich im Wettbewerb um Talente zu differenzieren. Unternehmer wollen von ihren Wunschkunden gefunden werden.

Ich habe mit über dreißig Entscheidern aus ganz unterschiedlichen Unternehmen und Branchen gesprochen. Was langfristig erfolgreiche Unternehmen auszeichnet, ist eine Unternehmenskultur, die Mitarbeiter und Kunden anzieht und hält – nicht gezwungenermaßen hält, sondern ganz freiwillig. Ich nenne solche Unternehmenskulturen MAGNETISCH.

Ich freue mich darauf, mit Ihnen in einen Dialog und Austausch darüber zu treten, wie wir immer mehr Unternehmen „magnetisch“ machen können. Dafür brenne ich mit Leidenschaft! Denn auf die Weise können die Arbeits- und Lebensbedingungen von Hunderttausenden oder gar Millionen Menschen und damit ihre Lebenszufriedenheit und ihr Glück deutlich verbessert und ungeahnte Potenziale freigesetzt werden!

(Aus der Einleitung von „Magnetische Unternehmenskultur“ von Christian Conrad, erschienen August 2019)

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wie Sie eine Unternehmenskultur gestalten, die die Anziehungskraft Ihres Unternehmens auf begehrte Arbeitskräfte erhöht, empfehle ich Ihnen mein neues Buch „Magnetische Unternehmenskultur“.

„Dieses Buch ist ein Muss für alle Unternehmer, die wissen wollen, was außer Geld wirklich zählt, um die TOP-Mitarbeiter zu finden, zu halten und zu Bestleistungen zu motivieren.“ Steve Kroeger, Unternehmercoach, Speaker und Gründer UC – Die Unternehmer-Community.

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