Aktuell mache ich etwas sehr Spannendes: Ich führe Interviews mit Unternehmern und Entscheidern in kleinen und großen Unternehmen, die ich für „magnetisch“ für Mitarbeiter und Kunden halte. Ursprünglich hatte ich vor, für mein Buch zwanzig Interviews zu führen. Mittlerweile habe ich fünfzehn geführt, und insgesamt werden es deutlich über dreißig werden. Diese Woche hatte ich den Gedanken, daraus einen fortlaufenden Prozess zu machen und via Podcast wöchentlich ein, zwei Interviews zu führen.

Die erste Frage, die ich stelle, lautet:

„Wenn Sie den Begriff magnetische Unternehmenskultur hören: Was fällt Ihnen spontan ein, was assoziieren Sie?“

Die überwiegende Mehrheit der bisherigen Gesprächspartner sagt: „Anziehend, attraktiv, an sich bindend“ oder „Unternehmen mit viel Anziehungskraft“. Manche sehen in der Metapher des Magneten auch den Aspekt, dass sich Pole ja auch abstoßen – ich ziehe Manche oder Manches an, stoße anderes aber auch ab. Der erfolgreiche Handwerksunternehmer Günther Schmitz aus Luxemburg bezeichnet Unternehmen mit einer magnetischen Unternehmenskultur als „sexy“. Solche Unternehmen „erzeugen Stolz, man will mitmachen“. Menschen werden angezogen von einem spezifischen „Wozu“, einem (höheren) Zweck, und sie finden dort ein Gefühl der Zugehörigkeit, des Dabei-seins.

Was genau bewirkt diese Anziehungskraft? Nach den bisherigen Gesprächen sind es drei Punkte:

  • Das Produkt: Hat ein Unternehmen ein „cooles“ oder sehr prestigeträchtiges Produkt, meist eine starke Marke, dann zieht das nicht nur Kunden an. Auch Mitarbeiter sagen: Da möchte ich dabei sein! Am häufigsten genannt wurden hier bisher Porsche und Apple.
  • Die Zugehörigkeit: Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, wirklich dazuzugehören, dann zieht sie das an. Mehrfach habe ich den Begriff „Familie“ gehört. Im englischsprachigen Raum macht sich in dem Kontext der Terminus „Tribe“, also „Stamm“ breit, zu dem Menschen gehören möchten. Und zu dem sie oft sogar nach einem Ausflug zu einem anderen Stamm zurückkehren.
  • Der Zweck: Wenn ich weiß, ich bin Teil von etwas Größerem, wenn ich merke: Zusammen schaffen wir hier etwas, das könnten wir als Einzelne gar nicht hinbekommen. Meine Arbeit ist „Sinn-voll“, voller Sinn, und ich kann einen Beitrag dazu leisten, dann ist das für Viele ungeheuer attraktiv.

Was sagt Ihnen der Begriff „Magnetische Unternehmenskultur“? Freue mich auf Kommentare, Gedanken und Anmerkungen.