„Für uns gilt: People before profit“ (Menschen vor Profit), sagt prizeotel-CEO und -Gründer Marco Nussbaum.

Direkt oder indirekt ist das die Devise von Unternehmen mit Magnetischer Unternehmenskultur. Interessanterweise macht sie genau das langfristig ökonomisch erfolgreich. People, Menschen:  Das sind die Anspruchsgruppen (Neudeutsch „Stakeholder“), die mit dem Unternehmen in einer langfristigen Beziehung stehen. Vier Gruppen stehen im Vordergrund:

  1. Mitarbeiter, die das Unternehmen ausmachen und die Kultur leben.
  2. Kunden, die die Produkte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
  3. Eigentümer des Unternehmens – seien es der oder die Unternehmer oder auch Anteilseigner oder Aktionäre.
  4. Gesellschaft, die in Wirklichkeit eine ganze Reihe von Anspruchsgruppen einschließt, unter anderem auch die Lieferanten in der Wertschöpfungskette.

 „Verbindung“ – Die zweite Dimension Magnetischer Unternehmenskultur

Magnetische Unternehmen sehen zuerst den Menschen, sehen zuvorderst die Beziehungen und erst in zweiter Linie (und als Ergebnis dieser Priorität) den finanziellen Erfolg.

Sprache ist verräterisch: Spreche ich von „HR“, von Human-Ressourcen, dann wirkt das tendenziell nicht beziehungsorientiert. Menschen werden als Ressourcen gesehen, die auf- oder abgebaut werden können, die austauschbar sind. Personal ist ein Kostenfaktor und Teil der Gewinn- und Verlustrechnung – so ist es nun Mal im Rechnungswesen.

Dem kann ich als Unternehmen entgegenwirken, indem ich tatsächlich die (langfristige) Beziehung zu meinen Mitarbeitern als Priorität ansehe und sie besser behandele als meine Maschinen (die im Unterschied zu den Menschen in der Bilanz und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung auftauchen). Ja – die meisten Unternehmen haben irgendwo den Satz auf ihrer Website oder in ihrem Geschäftsbericht stehen, dass „der Mensch im Mittelpunkt“ stünde.

Unternehmen mit einer hohen Anziehungskraft setzen das konkret um.

Menschen merken, ob die Beziehungsorientierung eines Unternehmens ernst gemeint ist. Jeder kann echte von gespielter Wertschätzung unterscheiden und spürt die Intention: Geht es um mich, oder geht es letztlich um das Geld. Das gilt für Mitarbeiter wie für Kunden gleichermaßen.

Wenn ein Unternehmer wie Norman Breitling von der Bremer Werbeagentur Brandfisher sagt: „Ich liebe meine Mitarbeiter und sie lieben mich,“ dann mag das sehr dick aufgetragen klingen. Klar ist aber, wo die Priorität liegt. Nicht auf Profit, sondern auf Beziehungen. Beim Intensivpflegedienst Atemzug (Fallbeispiel in Kapitel 2) kennt die Chefin jeden der etwa 70 Mitarbeiter persönlich und kann auf die individuellen Situationen und Bedürfnisse eingehen.

Der Bremer IT-Unternehmer Carsten Meyer-Heder ist in seinem auf über 1.100 Mitarbeiter angewachsenen Unternehmen team neusta täglich anzutreffen. Ich miete im Co-Working von neusta einen Schreibtisch und bin aufgrund meiner intensiven Reisetätigkeit nur sporadisch vor Ort. Aber fast immer, wenn ich in den vergangenen Jahren bei neusta im Betriebsrestaurant „Hafenbrise“ essen war, habe ich Carsten gesehen. Zufall ist das nicht. Das hat sehr viel damit zu tun, dass er versucht für die vielen Teams und Gruppenunternehmen ansprechbar zu sein und sehr viel Wert auf Transparenz und Kommunikation legt.

(Auszug aus „Magnetische Unternehmenskultur“ – Seite 104-108)

Haben Sie weiterhin einen guten Start ins neue Jahr!

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

P.S.: Wenn Sie Ihre Unternehmenskultur magnetischer machen wollen, abonnieren Sie meinen Newsletter: https://eepurl.com/gyDr9z