Kennen Sie den Pförtnertest? Mit ihm können Sie feststellen, wie es um die Unternehmenskultur eines Unternehmens bestellt ist. Wie die Organisation geführt wird. Wie die Stimmung ist.

Fragen Sie den Pförtner in einem großen Unternehmen, was er vom Chef/ Vorstandsvorsitzenden/ Geschäftsführer hält. Hält er sich bedeckt, ist das kein gutes Zeichen und die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Firma mit Angst geführt wird. Fängt er aber an zu schwärmen und sagt: „Herr Müller (VV/GF) ist ein großartiger Mensch. Wir unterhalten uns oft, er fragt nach meiner Familie und ich spüre, er interessiert sich für mich und wie es mir geht.“ Dann ist das ein starker Indikator dafür, dass das Unternehmen von einer souveränen Führungskraft geführt wird, die es nicht nötig hat, ihre hierarchische Stellung zu nutzen, um andere kleiner zu machen.  Ich würde diesen VV/GF/Chef als magnetisch bezeichnen. Meine Überzeugung ist, dass die Mehrzahl der Belegschaft Ähnliches über ihren Vorgesetzten sagen würde wie der Pförtner.

Was zeichnet solche magnetischen Unternehmenslenker und Führungskräfte aus? Heute sprach ich mit einer Kollegin, die ich für meinen Podcast interviewte (der in zwei Wochen an den Start geht), Stefanie Voss. Sie ist Rednerin und Führungskräfte-Coach. Nach ihrer Auffassung besitzen diese Führungskräfte zwei hervorstechende Eigenschaften: Zum einen Selbstreflektion, also die Fähigkeit, sich selbst, das eigene Verhalten, die eigenen Gedanken und Haltungen regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Das schließt die Fähigkeit ein, kritisches Feedback konstruktiv annehmen zu können, kritikfähig zu sein. Es bedeutet, mit sich selber im Reinen oder „bei sich“ zu sein.

Die andere Eigenschaft ist seltener und vielleicht noch entscheidender: Demut. Demut bedeutet, dass ich mich nicht über andere stelle, nicht Recht haben muss, Hierarchie und Status nicht brauche, um Autorität zu haben. Solche Menschen werden anerkannt und nehmen Einfluss mittels einer natürlichen Autorität, über die sie auch ohne Position und Status verfügen. Das heißt nicht, dass diese Führungskräfte „nett“ oder „lieb“ sind. Auch nicht, dass sie entscheidungsschwach wären oder Konflikten aus dem Weg gingen, oder nicht in der Lage wären harte Schnitte zu machen, wenn es die Situation erfordert. Was es aber heißt ist, dass sie in der Lage sind mit allen Menschen in der Organisation auf Augenhöhe zu kommunizieren, in Verbindung zu treten und so deren Vertrauen gewinnen und erhalten. Dieses Vertrauen wiederum stärkt ihre Souveränität

Die „Formel“ lautet also: Souveränität = Selbstreflektion + Demut. Gestützt wird diese Sicht auf Führung durch eine Studie aus dem Jahre 2001 des Autors Jim Collins, veröffentlicht im Harvard Business Review und seinem Buch „From Good to Great“. Die Top Unternehmenslenker, mit den langfristig besten wirtschaftlichen Ergebnisse waren diejenigen, die ihre Charaktereigenschaften „unbedingte Zielorientierung“ und „Demut“ miteinander verbanden.

Stellen Sie sich selber die Frage: wie sehr bin ich mit mir im Reinen? Wo habe ich möglicherweise blinde Flecken, wo wäre Feedback hilfreich? Und: brauche ich Status und Hierarchie, um souverän zu wirken? Schaffe ich es, mit allen Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren? Wertschätzend, ohne Allüren und ohne auf meine Position zu pochen?

Der Lohn von echter Souveränität ist Vertrauen und Loyalität. Echte Souveränität ist magnetisch.

Freue mich wie immer von Ihnen zu hören!

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

Wann immer Sie wollen, auf folgenden Wegen kann ich Ihnen schnell helfen:

1. Das erste Kapitel meines Buches „Magnetische Unternehmenskultur“ lesen.

2. Wie magnetisch ist Ihre Unternehmenskultur? Machen Sie den Selbstcheck.

3. Abonnieren Sie meinen Newsletter und lassen Sie sich inspirieren.