Wunde Punkte verbinden ist auch Vernetzung

Letzte Woche hatte ich schon das Vergnügen, die diplomierte Psychologin Doris Maybach aus Wien in meinem Podcast zu haben. Da die Zeit beim ersten Mal gar nicht ausreichte, um alles was und bewegt zu besprechen, haben wir kurzerhand einen zweiten Termin vereinbart. Und der ist jetzt!

Doris Maybach ist Coach, Trainerin und Podcasterin und beschäftigt sich mit den Voraussetzungen, damit sich Potential optimal entfalten kann. Dem folgend sind Lebensglück und Führen in der neuen Arbeitswelt wichtige Ausgangspunkte für ihr Tun. Unser heutiges Thema handelt von New Work, hybrider Arbeitswelt, Führung, Verletzlichkeit, Innovation. Während ich das so lese, denke ich, wir brauchen noch einen dritten Termin 😊

Was ist denn eigentlich dieses „New Work“? Auf jeden Fall ist es eine Frage von neuen Haltungen, entwicklungstechnisch ist New Work eine Weiter- bzw. Wegentwicklung aus der Industrialisierung, wo „Controll & Command“ das Paradigma war. Die Mitarbeiter bekamen Fragmente der Arbeitsprozesse vorgesetzt und mussten diese dann, kontrolliert durch die Chefetage, abarbeiten. Es wurde ihnen sämtliche Eigeninitiative abgesprochen. **Funktionieren ** sollten sie. New Work hingegen, möchte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit den sogenannte 21st Century Skills ausgestattet sehen. Was denn das für Fähigkeiten? Es handelt sich um:

Die 4 Ks der Mitarbeiterkompetenzen

  1. Kommunikation
  2. Kollaboration
  3. Kritisches Denken und
  4. Kreativität.

Sie werden befähigt, die Aufgaben in ihrer Gesamtheit und als Teil des Systems zu betrachten. Damit sollen sie auch in der Lage sein, Transformationen besser zu meistern oder sogar zu steuern. Selbständigkeit & Mitgestalten ist das heutige Credo.

Und Hybride Arbeit? Diese Form der Arbeitsweltentwicklung hat viel mit der Pandemie zu tun, indem sie das Büro als alleinigen Arbeitsort eingemottet hat. Home Office, mobiles Arbeiten, Remote Work. In den letzten 12 Monaten sind diese Ausdrücke vielerorts zu Allgemeinplätzen geworden. Diese Entwicklung verlagerte auch viel Zusammenarbeit in die Virtuelle Welt und so wird es in Zukunft eine Mischung aus virtuellen und Präsenzteams geben, die sich je nach (persönlichen, unternehmerischen und branchenabhängigen) Bedürfnissen on- und offline begegnen und so zusammen arbeiten. Echt spannend!

Die 4 Z der modernen Führungkompetenzen heißen wie folgt:

  1. Ziele haben und diese transparent kommunizieren.
  2. Zeit haben für seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. In den Austausch gehen. Auch darüber, wie die Ziele erreicht werden sollen.
  3. Zuhören. Ideenfänger sein. Mitarbeiter haben Kompetenzen, die Führungskräfte möglichst nutzen möchte.
  4. Zulassen ist die vierte Kompetenz. Dies kann auch bedeuten, das mal was schief geht, ganz nach dem Motto, „trial and error“ oder auch „fail faster“.

Das alles setzt gute Selbstführung voraus. Was nehme ich wahr, zu welcher Interpretation komme ich und warum? Sollte ich nachfragen? Welche Gefühle weckt das in mir? Was mache ich, wenn ich merke, dass meine Verbindung zu mir selbst blockiert ist?

Selbstführung bedeutet auch, zugeben zu können, wenn ich mal nicht weiß, wo es lang geht. Verletzlichkeit zeigen gehört zum Menschsein dazu und Führungskräfte sind eben auch das. Um Hilfe bitten ist daher ein Toröffner zu einem neuen Level an Teamverbindung. Vulnerabilität ist aber keine Technik, sie muss mit Herzöffnung einhergehen. Denn bei allem Jubelgesang auf die Digitalisierung … je mehr die Technik unser Leben bestimmt umso mehr brauchen wir das Menschliche in unseren Arbeitswelten. Denn Menschsein ist magnetisch!