Im Kontext der digitalen Transformation geht es um Evolution und nicht um Wachstum. Hemmungsloses Wachstum hat die Welt an die Schwelle zur Selbststörung gebracht. Evolution wiederum ist ein Zeichen von Leben. Leben heißt Entwicklung. Das gilt global, das gilt aber auch für Organisationen, für Unternehmen. Eine Unternehmenskultur, die sich nicht entwickelt, die stagniert, stirbt. Eine agile Organisation ist ständig in Bewegung, passt sich auf Veränderungen in der Umwelt an. Die Summe der Anpassungen des Ökosystems „Unternehmen“ ist evolutionäre Veränderung.

Evolution heißt aber auch nicht Revolution. In der Diskussion um digitale Transformation wird häufig viel Panikmache betrieben. Ja, Dinge verändern sich, und sie verändern sich auch schnell. Nokia hätte aber überleben und erfolgreich sein können, hätte nur das Top-Management, anstatt Angst und Panik zuzulassen, Schritt für Schritt evolutionäre Änderungen vorgenommen und vor allem die Entscheidungskompetenz auf viele Schultern verteilt. Aber: „Hätte, hätte Fahrradkette“, wie es der ehemalige SPD Kanzlerkandidat Peer Steinbrück treffend ausdrückte.

Da keiner vorab sagen kann, was das Ergebnis einer evolutionären Veränderung einer Organisation ist, bewegen wir uns im Bereich komplexer Herausforderungen im Sinne des CYNEFIN Modells. Das bedeutet im ersten Schritt: Sondieren, Dinge ausprobieren, daraus lernen, und im zweiten: In die Situation hineinspüren – was entwickelt sich? Was entsteht?

Konkret bedeutet das für Unternehmen, die sich ernsthaft in das Abenteuer „Digitale Transformation“ begeben, im klaren Bewusstsein dessen: Wir wissen nicht, wie unser Geschäftsmodell und unsere Organisation am Ende aussehen werden (abgesehen davon, dass es keine „Ende“ gibt, sondern nur wiederum veränderliche, evolutionäre Zukunftszustände):

  1. Neues ausprobieren, testen, also genau diese ersten zwei Schritte gehen, die das CYNEFIN Modell vorschlägt: 1) Sondieren 2) Spüren. Neue Methode (z.B. agile Methoden) ausprobieren und in die Organisation hineinhören, welche Resonanz sie auslösen. Eine (ergebnis-)offene Diskussion darüber führen und, falls nötig, weitere Dinge testen und wiederum spüren. Wenn sich aus diesen Sondierungen Modelle ergeben, die zur Kultur, zum Geschäftsmodell passen: beide evolutionär weiterentwickeln und sie bei positiver Resonanz in eine komplizierte oder einfache Situation überführen.

  2. Veränderung als etwas Positives und als den Normalzustand akzeptieren und diese Sichtweise im Unternehmen verankern. Zum Beispiel dadurch, dass kontinuierlich bewusst Prozesse oder Strukturen verändert werden. Dazu Nikolaj Armbrust von Traum-Ferienwohnungen.de:

„Wir haben ein geflügeltes Wort: Das Einzige, was sich bei uns nicht verändern wird, ist, dass sich bei uns fast täglich etwas verändert. Die beste Möglichkeit, sich auf große Veränderungen einzustellen, ist, sich an kleine Veränderungen zu gewöhnen. Ich fahre zum Beispiel gerne jeden Tag einen anderen Weg zur Arbeit. So hält man sich im Kopf flexibel. Die Veränderung an sich ist wichtig.“

  1. Organisatorische Hindernisse für Veränderung abbauen und die Organisation in Richtung Netzwerkorganisation entwickeln. Das erfordert Mut. Längst nicht nur Startups, Tech-Firmen oder Software-Schmieden gehen mittlerweile diesen Weg.

Die Sparkasse Bremen hat sich schon vor Jahren auf den Weg gemacht, so meine Gesprächspartnerin Nicola Oppermann, Leiterin Unternehmenskommunikation, digitale Produkte anzubieten. Sie sieht das klassische Banking-Geschäftsmodell unter anderem durch neue FinTech-Anbieter infrage gestellt.

„Wir werden die Sparkasse Bremen technisch, organisatorisch, räumlich und kulturell auf das Zeitalter der Digitalisierung ausrichten. Unsere Wettbewerber von morgen sind nicht mehr die Banken von heute, sondern Unternehmen wie Google, Amazon oder PayPal. Die haben ihren Sitz auch nicht in der Wall Street, sondern dort, wo neue Ideen geboren werden, in der Nähe von Universitäten.“

Für die Sparkasse Bremen sei die Lage im Technologiepark ab Ende 2020 daher ein optimaler Standort.

(Auszug aus „Magnetische Unternehmenskultur“ S. 153 – 155)

Vor welchen „evolutionären“ Herausforderungen stehen Sie derzeit? Gerne können wir darüber sprechen. [link zu meiner E-Mail]

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

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