Neulich hatte ich ein sehr inspirierendes Podcast Interview mit einer Kollegin – Regina Först – einer bekannten Rednerin, Autorin und Trainerin. Ihr Thema: Mehr Menschlichkeit im Business (Hier geht’s zum Podcast Interview mit Regina Först). Sie erwähnte, dass sie viel über „Vom Ich zum Du zum Wir“ spricht. Für mich ist dieser Satz die Einladung, nicht nur mich zu sehen, sondern auch den anderen. Wenn es mir gelingt, mein Gegenüber zu sehen, dann kann ich den Blick erweitern und die Gemeinsamkeiten wahrnehmen, die es uns ermöglichen, in Beziehung zu treten, eine Verbindung zueinander aufzubauen. Diese Verbindung ist das „Wir“.

„Vom Ich zum Du zum Wir“ kommt auch aus der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg, der sagte: „Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein Prozess, der unsere Fähigkeit stärkt, sogar unter schwierigen Bedingungen menschlich zu bleiben. Die Gewaltfreie Kommunikation erinnert uns an das, was wir schon wissen — nämlich, dass wir Menschen dazu bestimmt sind, Beziehungen untereinander zu haben — und hilft uns dabei, dieses Wissen konkret umzusetzen.“ Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein Instrument, um diesen Prozess, vom Ich zum Du zum Wir, konkret umzusetzen.

Es beginnt allerdings beim „Ich“. Das „Ich“ ist essentiell notwendig, um zum „Du“ zu kommen. Erst wenn ich mich selbst sehe, wahrnehme, kenne und wertschätze bin ich in der Lage auch wirklich auf das „Du“ zuzugehen und es zu sehen, wahrzunehmen, zu kennen und wertzuschätzen. Wer sich selbst kennt, seine Stärken, Schwächen, Eigenheiten und Bedürfnisse, der kann sich in Beziehungen zu einzelnen oder auch im Team-Kontext besser einbringen.

Was hat es jetzt mit der anderen Variante auf sich? Vom Du zum Ich zum Wir? Bei diesem Denkansatz kommt ein anderes Paradigma zum Tragen. Nämlich das der Verantwortung. Die Du-Perspektive ist in diesem Modell eine Opferhaltung; „Du bist schuld, Du bist verantwortlich – nicht ich!“ bedeutet, die Schuld auf andere zu schieben und nicht zu der Verantwortung für sein eigenes Handeln zu stehen. Der Finger zeigt dann immer auf andere, vielleicht auch auf die Gesellschaft, die Welt, Gott, das Universum. Die „Du“ Perspektive ist eine Perspektive der Abhängigkeit. Der wichtige erste Schritt ist: anzuerkennen, dass ich für mich selbst verantwortlich bin, eine klare Perspektive zu entwickeln, wo ich hin möchte und was mir wichtig ist und diesen Prioritäten entsprechend zu handeln. Wenn ich ich das tue, dann erreiche ich ein höheres Niveau als das der Abhängigkeit, nämlich die Unabhängigkeit. Ich weiß, was ich will und bin für mein Handeln verantwortlich. Gleichzeitig bin ich damit aber auch meine eigene Grenze. Ich brauche die Beziehungen zu anderen, um höhere Ziele zu erreichen, Größeres zu schaffen. Ich brauche das Wir, die Interdependenz. Dort komme ich hin, wenn ich aus dem Wettbewerbsmindset aussteige und lerne Gewinn-Gewinn zu denken, „sowohl als auch“ statt „entweder oder“ und in der Lage bin, effektiv zu kommunizieren. Wenn das mehrere Menschen tun, in Verbindung miteinander, dann entsteht Synergie.

Beide Aussagen „Vom Ich zum Du zum Wir“ und „Vom Du zum Ich zum Wir“ haben ihre Berechtigung und sind m.E. komplementär. Bei beiden geht es darum, Verbindung miteinander zu schaffen.

Als Unternehmer und Entscheider ist es unsere Aufgabe, das Wir vorzuleben und ein Umfeld zu schaffen, in dem Beziehungen und Verbindung zwischen Menschen wachsen und sich entwickeln können. Entscheidend ist es, Vertrauen zu fördern und ein Miteinander zu kreieren, in dem sich alle sicher fühlen, auch mal Fehler zu machen.

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

P.S.: wenn Sie mögen, hören Sie in meinen Podcast rein. Wenn er ihnen gefällt freue ich mich über eine positive Bewertung und natürlich darüber, wenn Sie mir folgen. Und selbstverständlich auch für ihr positives wie kritisches Feedback. Die nächsten drei Episoden sollten Sie sich nicht entgehen lassen:

HEUTE DONNERSTAG 23.7. #19 Interview mit Olaf Schild: WachstumsBooster

https://podcasts.apple.com/de/podcast/19-interview-mit-olaf-schild-wachstums-booster/id1520210824?i=1000485850621

https://open.spotify.com/episode/0t7ALjn5FY668ywwlXDfPT?si=RGTQGP38T4CXd5aftKb9fQ

MONTAG 27.7. #20 Interview mit Martina Burkart: Pflegenotstand – bei uns nicht! [Link folgt]

MITTWOCH 29.7. #21 Wie schaffe ich echte Verbindung zwischen Menschen? [Link folgt]

 

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