Nachhaltigkeit und Unternehmenskultur Das Thema Nachhaltigkeit ist relevanter als je zuvor. Als ehemaligen Nachhaltigkeitsberater (ich hatte 10 Jahre lang eine Unternehmensberatung mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeitsstrategie und Nachhaltigkeitskommunikation) interessiert mich insbesondere die Schnittmenge zwischen Unternehmenskultur und Nachhaltigkeit. Ich hatte ein Gespräch mit einer früheren Kundin aus einem großen deutschen Unternehmen, das in Punkto Nachhaltigkeit in vielerlei Hinsicht Vorreiter ist. Dieses hat mich angeregt, über die Berührungspunkte zwischen den beiden Themenbereichen nachzudenken. Für mich berührt Nachhaltigkeit alle vier Dimensionen Magnetischer Unternehmenskultur:

1. Sinn

Die Frage „Warum tun wir, was wir tun?“ sollte sich jedes Unternehmen und jeder Unternehmer stellen. Was ist meine Motivation, welches sind meine Werte, und wohin will ich? Vor allem aber auch: was will und werde ich hinterlassen? Was ist mein Vermächtnis? Was ist mein Fußabdruck? Für viele Mitarbeiter und Kunden sind die Antworten auf diese Fragen wichtig für ihre Entscheidungen. Gerade viele junge Menschen wollen für Unternehmen arbeiten, die verantwortungsbewusst agieren, die soziale und ökonomische Faktoren in ihrem Wertekanon explizit erwähnen. Und die langfristig denken und agieren. Wenn die „Warum-Frage“ mit „Geld“, „Gewinn“, „Shareholder Value“ beantwortet wird, motiviert dies nicht nachhaltig. Wenn die Vision größer ist, als Geld zu verdienen, dann folgt der finanzielle Erfolg in der Regel auf dem Fuße.  Ein guter Freund von mir, ein erfolgreicher Bauträger, hat die Vision, für seine Kunden ein Zuhause zu schaffen, in dem sie gern und langfristig leben und sich wohl fühlen. Darauf richten alle Mitarbeiter seiner Firma ihre Aktivitäten aus. Das Ergebnis sind zufriedene Kunden und Mitarbeiter. Eine gute Test-Frage, die ich mir stellen kann – die sich jedes Unternehmen stellen kann: wer würde mich/das Unternehmen vermissen, wenn es uns nicht mehr gäbe? Wenn es viele wären, oder wenn ich gar „systemrelevant“ bin, dann ist die Sinn-Komponente, das Warum, stark ausgeprägt.

2. Verbindung

Nur langfristig ausgerichtete, tragfähige Beziehungen sind nachhaltig. Zu Kunden, Mitarbeitern und auch anderen Anspruchsgruppen wie Lieferanten, Investoren, Medien, Gewerkschaften, Verbänden und sonstigen relevanten „Stakeholdern“. Es geht darum, Vertrauen zu schaffen. Dies gelingt nur mittel- bis langfristig. Hohes Vertrauen in den Schlüsselbeziehungen sorgt für niedrige Fluktuation, hohe Loyalität und Zufriedenheit sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Kundenseite. Hier kommt die soziale Verantwortung zum Tragen. Soziale Verantwortung den eigenen Mitarbeitern gegenüber

3. Energie

Wenn Mitarbeiter sich im Unternehmen sicher fühlen und gute Arbeitsbedingungen vorfinden, wirkt sich das positiv auf die Energie im Team und in der Organisation aus. Das wirkt sich auf die Fluktuation und die Verweildauer der Mitarbeiter aus. Niedrige Fluktuation und hohe Verweildauer sind ein positiver Faktor für langfristigen unternehmerischen Erfolg. Auch Innovationen werden so gestärkt.

4. Fokus

Wie nachhaltig Geschäftsmodelle ausgerichtet sind, zeigt sich in der Krise. Ein Kunde von mir, ein mittelständisches Unternehmen mit knapp 200 Mitarbeitern, wurde in der Vergangenheit vor allem intern immer wieder dafür kritisiert, dass er die Priorität immer auf finanzielle Stabilität und Cashflow und weniger als der Wettbewerb auf Wachstum gelegt hat. In der aktuellen Krise ist kein Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden, alle Mitarbeiter dürfen sich über einen sicheren Arbeitsplatz freuen. Wer vorher mit seinem Unternehmen von der Hand in den Mund gelebt hat, wird Schwierigkeiten haben, unbeschadet durch die Krise hindurch zu kommen. Sein Unternehmen krisenresistent aufzubauen hat sehr viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Wie viel Umsatz macht der größte Kunde? Wie ist mein Portfolio strukturiert? Wie gut ist mein Risikomanagement entwickelt? Wie stark beziehe ich ökologische und soziale Faktoren in mein Handeln ein? Und: wie gut bin ich positioniert? Welche Rolle spielt für Sie und Ihr Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit? Soziale Nachhaltigkeit? Ökologische Nachhaltigkeit? Ökonomische Nachhaltigkeit? Und wie ist Ihre Unternehmenskultur aufgestellt? Was hören Sie aus der Mannschaft? Welchen Kununu-Score hat Ihr Unternehmen?

Wie immer freue ich mich über Anregungen, Feedback und gerne auch kritische Fragen!

Herzlichen Gruß 

Christian Conrad

 

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1. Das erste Kapitel meines Buches „Magnetische Unternehmenskultur“ lesen.

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