Feedback kennen Sie ja. Wissen, dass es wichtig ist. Kennen Sie auch Feedforward?

Feedback bezieht sich rein vom Wortsinn immer auf die Vergangenheit. Auf Deutsch sprechen wir von „Rückmeldung“. Feedback ist die Rückmeldung zu einem Ereignis oder einem Verhalten, das ich in der Vergangenheit beobachtet habe. Feedforward ist ein Wortspiel und bedeutet: ich schaue in die Zukunft. Das passt zu Forschungsergebnissen, die sagen, dass Feedback sich immer dann positiv auf die Leistung des Feedback-Empfängers auswirkt, wenn es in die Zukunft gerichtet ist.

Der Begriff Feedforward geht auf den amerikanischen Management-Autor Marshall Goldsmith zurück, einen der Pioniere des 360°-Feedback. Auf Lösungen fokussieren statt auf Fehler, auf die Zukunft statt auf die Vergangenheit, so sagt er, wird das Selbstbild von Mitarbeitern und Führungskräften verbessern und sie so auf die Erfolgsspur bringen.

Er beschreibt in seinem Artikel über Feedforward* (LINK, s.u.) eine Übung, die er mit über 10.000 Workshopteilnehmern durchgeführt hat. Jeder Teilnehmer wählt ein Verhalten aus, das sie gerne verändern möchten, weil die Veränderung zu einer spürbaren positiven Verbesserung in ihrem Leben führen würde. Die Teilnehmer führen paarweise kurze Gespräche, nennen dem Gegenüber die Gewohnheit z.B. „Ich möchte ein besserer Zuhörer werden“ und bitten um „Feedforward“, nämlich zwei Vorschläge, die ihnen helfen könnten, eine positive Veränderung in Bezug auf das genannte Verhalten zu bewirken. Feedback (vergangenheitsbezogen) ist dabei nicht erlaubt. Ebenfalls dürfen die Empfänger die Vorschläge in keiner Weise kommentieren, sondern machen sich lediglich Notizen dazu, bedanken sich und fragen dann ihren Gesprächspartner nach ihrem Veränderungswunsch. Dann gehen sie zum nächsten Gesprächspartner bis sie 6-7 Dialoge geführt und 12 – 14 Vorschläge erhalten haben. Der Moderator beendet die Übung und fragt die Teilnehmer welches Wort am besten die Übung beschreibt: „Diese Übung war …“. Die Rückmeldungen sind in der Regel sehr positiv, das am häufigsten genannte Wort ist „fun“, „Spaß“.

Goldsmith nennt dann 10 Gründe, warum Feedforward Sinn macht.

  1. Wir können die Zukunft verändern. Wir können die Vergangenheit nicht verändern.
  2. Es kann produktiver sein, Menschen zu helfen etwas richtig und gut zu machen, als ihnen zu zeigen, wo sie falsch lagen.
  3. Feedforward ist ganz besonders für erfolgreiche Menschen geeignet.
  4. Feedforward kann von jedem kommen, der die Aufgabe oder das Verhalten kennt, um das es geht.
  5. Menschen nehmen Feedforward nicht so leicht persönlich wie Feedback.
  6. Feedback kann persönliche Stereotypen und selbsterfüllende Prophetien verstärken.
  7. Seien Sie ehrlich: die meisten von uns mögen es nicht, negatives Feedback zu geben oder zu bekommen.
  8. Feedforward kann die gleichen Themenbereiche abdecken wie Feedback
  9. Feedforward ist meist sehr viel schneller und wirksamer als Feedback.
  10. Feedforward ist hilfreich egal um wen es geht – Mitarbeiter, Kollegen oder Vorgesetzte.

Ich will damit nicht sagen, dass wir kein Feedback mehr geben sollten. Mein Vorschlag ist: probieren Sie es mal aus Feedforward zu geben. Wenn Menschen dadurch mehr Spaß und Freude an der Arbeit haben ist der positive Effekt auf Leistung und Ergebnis vorprogrammiert.

*https://faculty.medicine.umich.edu/sites/default/files/resources/feedforward.pdf

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

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