„Schönen Vormittag noch“ rief mir mein damaliger Chef Ende der 90iger Jahre zu, als ich um 19 Uhr das Büro verließ. Er war dann in der Regel noch bis 23.00 im Büro. Im Unterschied zu mir hatte er aber auch keine Familie und kam erst kurz nach 9 Uhr, während ich bereits (ungesehen) spätestens um 8 Uhr am Schreibtisch saß. Home-Office? Zu der Zeit undenkbar. Das Wort gab es noch nicht. Was es gab, war eine Anwesenheitskultur. Mehr Zeit im Büro gleich mehr Leistung gleich besser. Wer vorankommen wollte, musste schon 60 bis 80 Stunden pro Woche arbeiten. Es war für uns normal. In vielen Firmen ist das auch heute noch so.

Ich bekam kurze Zeit später einen Chef, der eine andere Haltung hatte und das durch seine Anwesenheit auch demonstrierte. Er wohnte in Wien, während wir unsere Zentrale in Bremen hatten. Montag abends kam er an, Donnerstag abends fuhr er wieder, über viele Jahre hinweg. Vorher hätten viele so etwas als „unmöglich“ abgetan. Ein Geschäftsführer, der nur maximal drei Tage im Büro/vor Ort war. Seine Sichtweise: Ergebnisse zählen.

Die aktuelle Situation zeigt, wie flexibel wir sein können. Auf einmal können Firmen Home-Office, die das bislang abgelehnt haben. Ein Kunde von mir hatte nach langem Zögern vor einem Jahr Home-Office eingeführt – einmal im Monat. Von nahezu heute auf morgen wurden diesen März 70% der Belegschaft ins Home-Office geschickt, bekamen die ersehnten neuen Laptops. Ergebnis: funktioniert gut. Natürlich gibt es Umstellungen, natürlich dauern manche Dinge länger, wenn man nicht mal eben über den Flur laufen kann. Andere Dinge funktionieren aber auch besser. Und am Engagement, an der Arbeitsleistung hat sich nichts geändert.

Mit einem Team aus diesem Unternehmen führte ich letzte Woche einen Teamentwicklungsworkshop durch – per Zoom. Ich gebe zu, ich war vor Corona der Auffassung: das geht nicht. Aber es ging, sogar sehr gut. Wir haben sogar eine gemeinsame Abendveranstaltung gehabt, an der alle teilnahmen. Das Team hat sehr gute Ergebnisse erarbeitet, und ich bin gespannt auf die Wirkung. Das war natürlich auch für mich eine Umstellung, aber auch eine spannende Herausforderung. Wie organisiere ich die Gruppenarbeiten? Wie stellen wir sicher, dass wir die Ergebnisse gut dokumentieren? Wie strukturieren wir den Workshop, damit die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit nicht überstrapaziert wird? Wie sorge ich dafür, dass Dynamik, Bewegung und auch Spaß an der gemeinsamen Arbeit auf einem ähnlichen Niveau sind wie in einem Live-Setting? Ich habe viel gelernt, bekam ein sehr gutes Feedback, weiß aber auch: da ist noch viel Luft nach oben. Und ich bin gespannt, was ich in den nächsten Projekten lerne.

Reflektieren Sie doch einmal die letzten vier bis sechs Wochen:

  1. Was geht auf einmal, was vorher nicht funktioniert hat?
  2. Was habe ich daraus über mich/meine Kollegen/mein Team gelernt?
  3. Welche neuen Gewohnheiten habe ich entwickelt?

Wie immer freue ich mich über Rückmeldungen!

Übrigens: Dienstag, 28.4.2020 18-19 Uhr biete ich ganz spontan, wie vergangene Woche angekündigt, über Zoom einen Mini-Workshop zur Wim Hof Methode an. Sie erhalten eine Einführung in die Wim Hof Methode und lernen die grundlegende Atemtechnik. Ihr Nutzen:

  • Mehr Energie
  • Reduzierter Stresslevel
  • Gestärktes Immunsystem

Also: mehr Resilienz.  Über folgenden Link können Sie teilnehmen: https://zoom.us/j/4367292216

Ich freue mich auf Sie und wünsche Ihnen eine gute Woche

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

P.S.: Wenn Sie Ihre Unternehmenskultur magnetischer machen wollen, abonnieren Sie meinen Newsletter: https://eepurl.com/gyDr9z

Wann immer Sie wollen, auf folgenden Wegen kann ich Ihnen schnell helfen:

1. Das erste Kapitel meines Buches „Magnetische Unternehmenskultur“ lesen: https://gallery.mailchimp.com

2. Wie magnetisch ist Ihre Unternehmenskultur? Machen Sie den Selbstcheck: https://lamapoll.de/Kulturcheck