Plötzlich geht Home-Office. Corona macht´s möglich. In vielen Firmen, in denen ich in den vergangenen Jahren das Thema Home-Office ansprach, habe ich mehrheitlich Bedenken gehört. „Das geht bei uns nicht“ oder „Wir probieren das mal einen Tag pro Monat aus“. Wir haben in Deutschland immer noch sehr stark eine Präsenzkultur in vielen Firmen, insbesondere im Mittelstand. Nur wer anwesend ist, arbeitet. Je mehr ich anwesend bin, desto mehr arbeite ich. Und jetzt: alle, die können, arbeiten von zuhause. Viele Büros sind leer.

Gleich mal vorweg: es gibt sehr viele Berufe, insbesondere solche, die essentiell für das Funktionieren unseres Gemeinwesens sind, bei denen Home-Office keine Option ist. Der gesamte Pflegebereich, die Polizei, die Feuerwehr, aber auch das Handwerk. Sie können nicht von zuhause arbeiten. Auch Gastronomie lässt sich nicht von zuhause erledigen. Diese Branche gehört zu den am schwersten getroffenen in der Corona-Krise.

Ich spreche jetzt also von denen, die auch schon vorher hätten von zuhause arbeiten können, zumindest zum Teil. Wie ca. 600 Mitarbeiter eines Kunden aus dem Logistikbereich, die sehr kurzfristig mit Laptops ausgestattet wurden und jetzt ihre Arbeit vom häuslichen Arbeitsplatz aus wahrnehmen.

Eine große Herausforderung im Home-Office ist, dass ich meine Kolleginnen und Kollegen nicht um mich habe. Es kann leicht das Gefühl entstehen „Ich bin alleine“. Viele Menschen arbeiten gerne und gut im Team. Wie kann ich dieses Team-Gefühl und vor allem die gemeinsame Team-Leistung, die im besten Fall zu synergistischen Ergebnissen führt, auch im Home-Office fördern? Als Teamleiter und als Unternehmer, der für mehrere oder viele Teams verantwortlich ist?

  1. Machen Sie jeden Morgen ein kurzes „Check-in“ mit dem Team per Skype, Zoom, Teams, Webex oder jeder anderen Team- und Kommunikationsplattform. Super ist, wenn man sich sieht. Nutzen Sie Video! Das „Check-in“ sollte nicht länger als 15 Minuten dauern. Jeder beantwortet so kurz und knapp wie möglich vier Fragen (und nur die):
    • Wie geht es mir heute? Je ehrlicher wir diese Frage beantworten, desto eher können wir uns gegenseitig unterstützen.
    • Was ist heute meine Top-Priorität? Was will ich heute unbedingt erreichen?
    • Wem aus dem Team möchte ich heute ein positives Feedback geben und worum geht es konkret? (Ich habe das Thema positive Verstärkung in einem der letzten Blogs thematisiert.)
    • Wo brauche ich Hilfe? Wo läuft etwas nicht gut? Wo gibt es Hindernisse?

Damit das Check-in auch wirklich kurz bleibt: jedes Team-Mitglied übernimmt reihum die Moderation.

  1. Nutzen Sie ein Kollaborationstool wie Teams oder Slack, um die kontinuierliche Kommunikation im Laufe des Tages/im Arbeitsprozess zu fördern.
  2. Bilden Sie „Buddy“-Paare, die sich auch im Laufe des Tages gegenseitig unterstützen. Meinen Buddy kann ich immer dann anrufen oder anskypen, wenn ich mich down fühle, nicht weiterkomme, mir die Decke auf den Kopf fällt. Diese „Buddies“ sollten am Ende des Tages nochmals kurz in Kontakt treten und in 5-10 Minuten kurz den Tag rekapitulieren:
    • Was ist heute besonders gut gelaufen?
    • Was habe ich heute gelernt?
    • Was hätte heute besser laufen können?

Wichtig: nicht diskutieren, aber gerne kurz notieren, z.B. in OneNote oder Evernote, um die Lernerfahrungen auch mit anderen teilen zu können

 

Probieren Sie diese drei Schritte aus und lassen Sie mich wissen, wie das bei Ihnen funktioniert und welche Wirkung es hat.

 

Ich wünsche Ihnen eine gute Woche – bleiben Sie gesund!

Schreiben Sie, welche Auswirkungen Corona auf Ihre Unternehmenskultur hat. Welche Fragen Sie haben oder wo Ihre großen Herausforderungen liegen.

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

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